2009
Vor etwa fünf Jahren begeisterte E-Plus mit einer UMTS-Flatrate für Mobilfunkgeräte zu einem erschwinglichen Preis – in Ballungsgebieten mit UMTS, in ländlichen Räumen mit GPRS. Damals gabs bei E-Plus die UMTS-Flatrate mit 384 kBit/s Download ohne weitere Begrenzungen für unter 40 EUR im Monat – von diesem Preis waren damals die drei anderen deutschen Mobilfunkanbieter noch weit entfernt. Aber auch diese erkannten schnell den Zahn der Zeit und die Notwendigkeit von Hochgeschwindgkeits-Datenübertragungen und begannen rasch, ihre Netze UMTS-fit zu machen. Durch die Übernahme des Iphone-Exklusivrechts musste die Telekom aber erst – auf die Schnelle – ein flächendeckendes EDGE-Netz schaffen, da das erste iPhone noch kein 3G-Standard beherrschte und die neuen Kunden für die Nutzung von Apple Smartphone ein Datennetz benötigten. Vodafone setzte hingegen gleich auf HSDPA und bot relativ schnell in den Ballungsgebieten Datenübertragungen im Megabit-Bereich an.
Aktuell bieten die beiden D-Netz-Anbieter T-Mobile und Vodafone ein gut ausgebautes HSPA-Netz mit 7,2MBit/s an, wobei Vodafone hier stets einen kleinen Vorsprung hat. In den Gegenden, wo (noch) kein HSPA oder HSDPA zur Verfügung steht, kann man als Telekom-Kunde das betagte EDGE-Netz nutzen, Vodafone bietet hier inzwischen fast flächendeckend UMTS an. Auch O2 bietet bereits in Großstädten HSDPA mit 3,6 MBit an. Lediglich E-Plus hatte hier bislang den Markt komplett verschlafen, Kunden konnten nach wie vor lediglich in Ballungsräumen UMTS und sonst GPRS nutzen. Seit dem Frühjahr begann man damit, testweise EDGE einzuführen. Seit einigen Tagen nun leuchtet auf meinem Eplus Handy anstatt dem „3G“ ein „3G+“ in der Anzeige auf, bei Samsung-Geräten der Indikator für HSDPA-Empfang. Und tatsächlich, in Berlin und anderen Ballungsgebieten hat der E-Plus-Kunde nun 3,6 MBit/s für den Datendownload zur Verfügung. Mal schauen, wann auch in den ländlichen Regionen das betagte GPRS-Netz durch UMTS oder zumindest EDGE ersetzt wird, wobei man als E-Plus-Kunde ja froh sein darf, wenn man auf dem Land überhaupt Netzempfang oder sogar Datennetzempfang hat.
[UPDATE] Angeblich will E-Plus sein HSUPA-Netz im (kommenden) Jahr – also 2010 – in Ballungsgebieten sogar bis 21,6 MBit/s ausbauen.
[UPDATE] Für die genaue Netzabdeckung bieten die deutschen Netzanbieter detaillierte, interaktive Netzabdeckungskarten an:
T-Mobile D1: T-Map – Funkversorgung im Inland
Vodafone D2: Netzabdeckung Vodafone-Deutschland
E-Plus: eplus Netzabdeckung UMTS
O2: O2 Mobile Data Check (O2 bietet lediglich eine Suchfunktion für Adresseingaben)
Mehr aus diesem Bereich:
- UMTS-Flatrate für unterwegs (25. Mai 2010)
- Abschied von E-Plus (24. Mai 2011)
- CONNECT-Netztest: Vodafone klarer Sieger, O2 verdrängt Telekom (8. November 2010)
- Huawei UMTS-Router- die perfekte Ausrüstung für den Urlaub im Ausland (3. Juli 2013)
- Das Ende eines Monopols: iPhone nun auch bei Vodafone und o2 (13. Oktober 2010)
Geschrieben von Oliver Hartwich
Erschienen am Montag, den 21. Dezember 2009 um 12:03 Uhr | 14.819 Besuche
Abgelegt unter Mobilfunk
Kommentar schreiben
Diesen Beitrag versenden
Diesen Beitrag drucken
Diesen Beitrag als PDF speichern
RSS-Feed ·
RSS 2.0 Kommentar-Feed ·
Permalink